Seit 30 Jahren kümmern sich rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialpädiatrischen Zentrum des SRH Zentralklinikums Suhl um „ihre“ Kinder.
Seit 30 Jahren kümmern sich rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialpädiatrischen Zentrum des SRH Zentralklinikums Suhl um „ihre“ Kinder. Behandelt werden kinderneurologische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen der Motorik, Sprache und des Verhaltens.
Das einzige Sozialpädiatrische Zentrum in Südthüringen ist eines von nur vieren im Freistaat und von nur rund 160 in der ganzen Bundesrepublik. Das 25köpfige Team um Chefarzt Dr. Carsten Wurst hat sich einen überregionalen Ruf erarbeitet – kleine Patienten kommen sogar aus Bayern, dem Wartburgkreis, Eisenach, Sonneberg und von weiter weg nach Suhl. Pro Jahr sind es rund 450 neue Patienten, die aufgenommen werden. 20.000 einzelne Behandlungen finden jährlich hier statt.
Dr. Carsten Wurst leitet des Sozialpädiatrische Zentrum seit 25 Jahren – auch für ihn ist es ein Jubiläum. Die Ernennung zum Leiter kam 1996 überraschend für den Pädiater. Als junger Assistenzarzt war er nach Suhl gekommen und hatte unter Dr. Edelmann in der Kinderklinik gelernt.
Als Netzwerkexperten sind er und sein Team mit verschiedenen Frühförderstellen, Kinder- und Hausärzten im engen Austausch. „So kriegen wir frühzeitig mit, wenn es irgendwo brennt und können gemeinsam löschen.“ Gemeinsam heißt für den Chefarzt: mit seinen Kinder- und Jugendmedizinern, mit Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialpädagogen sowie Arzthelferinnen. Sie arbeiten Hand in Hand, um jungen Menschen und ihren Familien den Weg ins selbstbestimmte Leben zu erleichtern. Dieses Miteinander der verschiedenen Professionen ist wesentliche Grundlage der erfolgreichen Entwicklung des SPZ Suhl. „Unser Schwerpunkt sind vor allem kinderneurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Cerebralparesen, aber eben auch Lern- und Entwicklungsstörungen. Die haben während der letzten 30 Jahre deutlich zugenommen“, erklärt Dr. Wurst. Auch die Nachsorge von Frühgeborenen aus dem Perinatalzentrum Level 1 des Zentralklinikums wird über das SPZ realisiert. Die überwiegend gute Entwicklung dieser wichtigen Patientengruppe konnte auf den letzten Kinderärztekongressen präsentiert werden.
Dass die älteren Patientinnen und Patienten im SPZ nach dem 18. Lebensjahr aus der Rundumbetreuung ausscheiden mussten, machte ihm lange Sorgen. Seit vier Jahren allerdings fallen sie nicht mehr ins Leere und können im Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) unter Leitung von Neurologin Dr. Ursula Reuter weiterbetreut werden. Dieses Zentrum war das erste seiner Art in den neuen Ländern, viele weitere folgten dem Suhler Vorbild.
Seine Leistungen hat das Suhler SPZ in den vergangenen Jahren stetig weiter ausgebaut. Spezielle Angebote für an Epilepsie erkrankte Kinder und ihre Eltern beispielsweise haben eine Leuchtturmfunktion in Südthüringen.
Seinen Geburtstag hat das einzigartige Zentrum diesmal nur im kleinen Kreis gefeiert. Die große Sause soll aber spätestens zum 35-Jährigen nachgeholt werden.